Emma wird immer vor mir wach. Das mit dem Schlafen ist nicht so ihres. Sie kommt rüber, legt sich in mein Bett und kuschelt mit mir. Und um Himmels willen darf ich nicht sagen, dass wir uns jetzt fertig machen müssen. Sie muss nichts. Mutter muss. Also sage ich: “Ich muss pinkeln, ich gehe ins Bad.” An manchen Tagen protestiert sie und an anderen Tagen kommt sie einfach mit. Und im Badezimmer liegt eine kleine weiche Decke, auf die sie sich jeden Morgen legt und ich lege ein Handtuch über sie, damit sie sich vor dem Licht verstecken kann und noch etwas Zeit hat, sich im Inneren bereit zu machen.
Ich versuche, ein Spielzeug im Badezimmer auf den Boden zu stellen, was spannend genug für sie ist, um damit zu spielen, aber nicht so spannend, dass sie sich zu sehr darin vertiefen würde. Während sie spielt, habe ich etwas Zeit mich selber vorzubereiten. Währenddessen sage ich immer laut, was ich tue. Währenddessen habe ich ihre Kleidung auf den Badezimmerboden gelegt. Nur Unterwäsche und Strümpfe. Die Hose und die Bluse liegen noch über der Waschmaschine. Dann sage ich oft: “Ooooh, also ich muss morgens immer so viel pinkeln. Es ist ein bisschen komisch, dass du nie pinkeln musst. Wie machst du das?” Sie ist dann ein wenig stolz und glücklich, dass sie etwas kann und gleichzeitig bemerkt sie, dass sie tatsächlich auch pinkeln muss. Entweder zieht sie den Schlafanzug selbst aus oder ich mache das während sie auf der Toilette sitzt.
Nach der Toilette muss man sich die Hände waschen und wir reden viel über Bakterien und dass Seife die wegspült. Sie spielt gerne mit Wasser und wäscht die Hände. Wenn sie sowieso noch am Waschbecken steht, mache ich ihre Zahnbürste fertig und frage, ob sie sich selber die Zähne putzen will oder ob ich helfen soll. Und dann wählt sie und ihre Zähne werden entweder von mir oder von ihr geputzt. Sie kann wählen, wie Dinge getan werden, nicht, ob Dinge getan werden.
Weil sie ja nackt ist, wird sie sich in vielen Fällen selber anziehen, wenn sie fertig ist. Es scheint auch ziemlich überschaubar zu sein mit Unterhosen, Unterhemd und Socken, die für sie bereit liegen. An anderen Tagen ist sie ein Baby und ihr muss geholfen werden. Dann sage ich, dass ich weiß, dass sie das selber kann, aber ich möchte gerne Baby mit ihr spielen und ihr helfen. Dann gibt es eine bessere Chance, dass wir aus der Tür kommen und dass sie selbst etwas anderes tun könnte.
Wenn wir ins Wohnzimmer kommen, hängt es von der Zeit ab, ob ihr ein kleines Frühstück angeboten wird (damit sie nicht zu viel spielt oder einen Blick auf ihr Tablet oder den Fernseher wirft). Manchmal sind wir zu spät dran, dann kann sie ein Stück Brot in die Hand bekommen, sobald wir aus der Tür sind.
Wenn wir genug Zeit haben, liegt das meistens daran, dass sie eine Stunde bevor der Wecker klingelt aufwacht ist. Also braucht Mama viel Kaffee. Und sie darf spielen und frühstücken. Sie möchte gerne “etwas sehen”. Am liebsten Youtube auf ihrem Tablet, oder wenn das gar nicht geht, dann DVD mit etwas ganz Bestimmten: “Paw Patrol”. Hier erfährst du mehr über unsere Regeln für Tablet und DVD. Aber morgens darf sie sich nichts aussuchen, sondern es gibt eine DVD mit Musik und Tanz für Kinder. Dadurch ist sie beschäftigt genug, kann sich aber losreißen, wenn wir gehen müssen.
Der Kindergarten. An guten Tagen will sie wirklich hingehen. An schlechten Tagen weint sie und bittet mich, mit ihr zu Hause zu bleiben. An schlechten Tagen darf ich nicht sagen, dass ich zur Arbeit gehen muss. Das macht sie nur unglücklicher. Stattdessen konzentrieren wir uns auf die guten Dinge und all ihre Freunde, die auf sie warten und gerne spielen wollen. Wir reden über das Spielzeug im Kindergarten und über die frisch gebackenen Brötchen, die so gut riechen. Das gelingt oft. Nicht immer. Manchmal ist es ein schlimmer Morgen, der lange dauert und ich muss die Situation so schnell wie möglich unterbrechen, denn es geht ihr wieder gut, sobald wir weiterkommen.
Es ist vollkommen egal, wie sehr sie morgens nicht in den Kindergarten. Sie will jedenfalls nicht mit nach Hause gehen, wenn ich komme, um sie abzuholen. Sie macht ja immer gerade etwas und sie möchte nicht unterbrochen werden und sie mag keine Veränderungen, also soll ich nicht entscheiden, was sie tun wird. Deshalb hole ich sie ziemlich spät ab, wenn nicht mehr so viele Kinder da sind. Das macht es für uns beide viel einfacher. Ich sage ihr immer Hallo und sage ihr, dass ich ihren Fahrradhelm und ihre Sachen abhole und dass wir dann nach Hause gehen. Und dann sage ich auch ganz kurz, was ich heute machen werde. Zum Beispiel muss ich einkaufen, und dann muss sie mir helfen zu entscheiden, welche Art von Obst wir mit nach Hause nehmen sollen. Dann kann sie sich darauf vorbereiten, während ich packe. Und dann ist es nur noch eine Frage von Minuten bis zu einer halben Stunde bis wir endlich raus sind.
Wenn du ein bisschen mehr darüber wissen willst, wie unser Gehirn funktioniert, lies bitte das hier über meinen PDA und über Emmas PDA.
Good replies in return of this difficulty with genuine arguments and explaining everything concerning that.
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